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SV Einheit Wittenberg e.V.
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SV Einheit Wittenberg - Kicker schwelgen in Erinnerungen

Kevin Kurczyk, 20.10.2016

SV Einheit Wittenberg - Kicker schwelgen in Erinnerungen

Die Freude ist groß, das Händeschütteln herzlich. Seit 16 Jahren treffen sich die ehemaligen Fußballer des SV Einheit Wittenberg in der Vereinsgaststätte auf dem Platz der Jugend, um Gedanken auszutauschen und in Erinnerungen zu schwelgen. Siegried Rösner, Horst Heck und Horst Reinicke waren es, die 2001 begannen, nach den Adressen ihrer einstigen Sportfreunde zu suchen.

„Es war schwierig, die Kontaktdaten der Leute, die es teilweise in alle Welt verschlagen hat, zusammenzutragen. Von einigen wusste man nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben sind“, erinnert sich Reinicke, der von 1946 bis 1964 aktiv bei Einheit gekickt hat.

Heck hält für ihn am Samstag eine kleine Überraschung bereit. Er gratuliert Reinicke nachträglich zum 85. Geburtstag und überreicht ihm einen Blumenstrauß. „Jetzt bin ich der Älteste in dieser Truppe“, kommentiert dieser die Ehrung. In diesem Zusammenhang lässt es sich der rüstige Rentner nicht nehmen, auf sein gemeinsam mit Olaf Biernoth herausgegebenes Buch zu verweisen.

Anschaulich ist darin die Geschichte des SV Einheit von 1945 bis 2007 dokumentiert. Mit dieser Schrift führt er das Werk von Dieter Stellmacher fort, der die Historie des Vereins von seinen Anfängen im Jahr 1907 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges beschrieben hat. Wie Stellmacher berichtet, wollte er mit seinem Buch unter anderem auf den Charakter des Sports in Wittenberg hinweisen.

„Das Besondere daran ist, dass nicht Arbeiter und Handwerker als Erste organisiert den Ballsport betrieben, sondern Gymnasiasten. Das rührt daher, dass Wittenberg damals noch kein Industriestandort war“, so Stellmacher. Er selbst spielte im Alter von 14 bis 19 Jahren beim SV Einheit, bevor ihn ein Studium nach Leipzig führte. Seit 30 Jahren wirkt er als Professor für Germanistik in Göttingen.

Eifrig in Diskussionen um frühere Fußballschlachten ist Siegfried Rösner vertieft. Bis 1963 hat er für Einheit gekickt. Dann zwang ihn eine Meniskusoperation, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Aber ich habe Einheit stets die Treue gehalten. Es ist und bleibt mein Verein“, erzählt der ehemalige rechte Verteidiger.

20 Jahre ist Karl-Heinz Koch als Stürmer aufgelaufen. „Zum Fußball bin ich über das Straßenkicken gekommen. Mein Bruder hat bereits bei Einheit gespielt. Da war es für mich nur ein kleiner Schritt, mich dort ebenfalls anzumelden“, erinnert er sich. Das alljährliche Treffen ist für ihn ein Muss. „Es ist jedes Mal ein Erlebnis, mit seinen einstigen Sportfreunden zusammenzukommen“, sagt er.

Worte, die Horst Heck gern hört. Für ihn sind sie die Bestätigung dafür, dass alle Mühen in Vorbereitung der Wiedersehensfeier nicht umsonst waren. „Im August beginnen wir, die Einladungen zu verschicken“, berichtet er. 40 ehemalige Spieler des Vereins sind in diesem Jahr dem Ruf der Organisatoren gefolgt.


Quelle:www.mz-web.de - 19.10.2016; Artikel/Foto: Andreas Benedix